Denkmal für Franz Stelzhamer
KLEINDENKMALE
Der Unterbau des Denkmals ist in vier Stufen abgetreppt, auf Steinwürfeln rechts und links vom stilisierten Namenszug STELZHAMER Landesbewohner in Tracht.
Nach einem Entwurf von Franz Metzner wurde das Bronzestandbild von H. Noack in Berlin gegossen. Es zeigt den bärtigen, langhaarigen "Franz von Piesenham", den Dichter der oberösterreichischen Landeshymne, stehend und in ein Buch blickend, das er mit der Linken vor sich hält. Ein Stock hängt über dem linken Arm.
Beim linken Fuß ist die Signatur F. Metzner fc. und beim rechten Fuß die Bezeichnung des Gießers (Guß von H. Noack, Berlin) zu sehen.
Geschichte
Bereits 1904 hatte der Ausschuss für ein Denkmal des bedeutenden österreichischen Mundartdichters Franz Stelzhamer (1802 - 1874) den Platz beim Eingang von der Landstraße in den Volksgarten ausgesteckt. Die Enthüllung des Denkmals erfolgte durch Bürgermeister Dr. Dinghofer am 18. Oktober 1908.
Franz Stelzhamer wurde am 29.11.1802 in Großpiesenham bei Ried im Innkreis geboren und ist 1874 in Henndorf bei Salzburg gestorben.
Der Vater hatte ein kleines Haus, das Siebengütl genannt, Franz war das jüngste von sieben Kindern, besuchte die Schule zu Pramet, kam mit 14 Jahren an das Gymnasium in Salzburg, wo sein Bruder Peter studierte. Bald schrieb er Gedichte sowohl in deutscher als auch in lateinischer Sprache. Er erfüllte den Wunsch der Eltern nach einem Theologie-Studium nicht, ging nach Graz und studierte Jus, erhielt dann eine Erzieherstelle in Polen, ging aber ein Jahr später nach Wien, wollte Maler werden, doch die Mittel fehlten. 1855 erschien seine erste Veröffentlichung in Stuttgart. In Linz wollte er nun doch Theologie studieren, fand aber eine Theatertruppe, mit der er in Passau auftrat, wegen einer Zechschuld kam auf seine Bitte das „Müederl“ zu Fuß nach Passau und brachte ihn nach Schärding zurück. Mit Unterstützung der Reichersberger Chorherrn kann wieder etwas gedruckt werden. S. bleibt in Ried, das Verhältnis zum Vater blieb getrübt. In Wien schließt er einen Vertrag mit Hofbuchhändler Peter Rohrmann, die Lieder in obderenns’scher Mundart erscheinen, er lernt Barbara kennen. In Linz wird im Nordico eine Wohnung genommen und dann 1845 geheiratet. Versöhnung mit dem Vater, aber kurz darauf Tod des Vaters und dann der Mutter.
Zum 60.Geburtstag in Linz schrieb er seine „Sechszg` Tanz“, drei Jahre arbeitet er an seinem letzten größeren Gedicht in Volksmundart, „Königin Noth“. Bei Übertragung ins Hochdeutsche klingen seine Lieder geziert, beinahe fremdartig.
Nach Tod der Tochter 1851 in Ried und der ersten Frau (Salzburg 1856) Heirat mit Therese Böhm-Pammer in Maria Plain 1868, Geburt von Luzian 1867 und Rosalia 1871 in Henndorf.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie Band L "Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, Die Landstraße - obere und untere Vorstadt", herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung.