Palais Lamberg
WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE
Standort: Spittelwiese 15
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1670
Der dreigeschossige Bau in seiner heutigen Erscheinung präsentiert sich als bürgerliches Zinshaus des späten Biedermeier beziehungsweise des frühen Historismus, gekennzeichnet durch schlichte Fassadengliederung, additive Achsenfolge, Fensterrahmung durch zarte Profile und zierliche gerade Verdachungen. Das Erdgeschoss wurde durch Geschäftseinbauten verändert.
Das bemerkenswerte Korbbogenportal wurde von der Herrenstraßenfront an die Spittelwiese übertragen und ist mit reich profiliertem Granitgewände, krummen Gewölbeauflagen und einfachem Schlussstein versehen.
Am Haus ist eine Gedenktafel angebracht: "In diesem Haus wohnte ab 1911 und starb am Karfreitag 8.4. 1955 Enrica von Handel-Mazzetti"
Geschichte
1670 wird ein Besitztum des Wolfgang Thalhamer erstmals urkundlich erwähnt. 1688 gelangte das Haus in Adelsbesitz. 1700 kaufte es Graf Johann Siegmund Kazianer und errichtete das Palais. 1736 kaufte Alois Raimund Graf Harrach den Besitz und nahm Umbauten vor. 1810 kam das Palais in den Besitz der Fürsten Lamberg, die die Freiheit vom Graf Kuefsteinischen Haus Klammstraße 3 auf dieses Haus übertragen ließen. Ab 1845 war es in bürgerlichem Besitz.
Weitgehend umgebaut wurde das Gebäude schon im 18. Jahrhundert, vor allem aber 1810 - 1812 und 1837 durch Baumeister Franz Höbarth und 1864 durch Baumeister Anton Schrittwieser, der das Gebäude aufstockte und die Fassade neu gestaltete.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band L "Die Landstraße - Obere und Untere Vorstadt" herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung