Pöstlingbergkirche
SAKRALBAUTEN UND KIRCHLICHE INSTITUTIONEN
Standort: Am Pöstlingberg
Stadtteil: Pöstlingberg
Datierung: 1786
Barocke Kreuzkuppelkirche mit konvexem Chorschluss, außen nicht sichtbarer Flachkuppel und zwei Fassadentürmen, deren Helme im Stil der Neurenaissance hinzugefügt wurden.
Die Kirche ist kreuzförmig um einen achteckigen Mittelraum errichtet. Im Äußeren ist der Bau bis auf die Schauseite fast schmucklos, diese wird durch Doppeltürme bestimmt, die den vorgewölbten Mittelteil einschließen. Der Mittelachse ist eine zweiläufige Freitreppe vorgelagert, die zum einfachen Haupteingang mit Segmentbogen, hohem Schlussstein und geschweiftem Giebel führt.
Die beiden Türme sind nach dem architektonischen Schema der Fassade gegliedert. Die Helme bilden ein weiteres Turmgeschoss. Darüber sind an den vier Seiten Segmentgiebel angebracht, auf denen der eigentliche Helm in Form eines achtseitigen Obelisken ruht. Die gesamte Konstruktion ist in Holz, mit Blech verkleidet ausgeführt.
Geschichte
Der Laienbruder Franz Anton Obermayr ließ 1716 von Ignaz Jobst in Linz ein Bildwerk der Schmerzhaften Muttergottes schnitzen, das er öffentlich an einem Wetterkreuz auf dem Pöstlingberg aufstellte. 1717 ließ er darüber eine kleine Hütte errichten. Um 1720 begann der Zustrom der Pilger, die gemalte Opfertafeln und Weihegaben aus Gold und Silber spendeten. Daraufhin wurde die Kapelle erweitert. 1730 hatte der Linzer Bürgermeister Johann Adam Pruner 500 Gulden zum Bau einer Kirche in seinem Testament bestimmt, die nach seinem Tod 1734 zur Verfügung standen.
1742 wurde der Kirchenbau von Johann Matthias Krinner begonnen.
Am 15. Juli 1747 wurde das Vesperbild von Franz Anton Obermayr im Beisein der Gräfin Maria Franziska von Starhemberg auf dem Hochaltar der neuen Kirche aufgestellt. Im November 1748 war die Pöstlingbergkirche zur Filialkirche der Linzer Pfarre erklärt worden und der Dechant von Eferding nahm die Weihe vor.
1772 traten Senkungen des Gewölbes im Presbyterium auf, die Krinner auf seine Kosten beheben ließ.
Die beiden Fassadentürme erhielten 1891 an Stelle ihrer niedrigen Pyramidendächer Kupferhelme nach einem Entwurf von Raimund Jeblinger.
Zweimal suchte eine Brandkatastrophe die Kirche heim. Im Mai 1919 wurde der Dachstuhl ein Raub der Flammen, am 31. Mai 1963 der Dachstuhl und ein Turm, der rekonstruiert wurde.
1964 wurde die Wallfahrtskirche zur päpstlichen Basilika minor erhoben.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XXXVI "Die Linzer Kirchen", herausgegeben von der Stadt Linz und dem Institut für Österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes