Café Landgraf
WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE
Späthistoristisches Gebäude mit qualitätvollem neogotischen Fassadendekor. Das Erdgeschoss wurde zum Kaffeehaus umgebaut. Vollständig erhaltene Backsteinfassade mit einem flachen, zweiachsigen, von einem steilen Giebel bekrönten Mittelvorsprung und seitlich begrenzenden Mauerbändern. Im ersten Obergeschoss Fenster mit hohen, rundbogigen Sturzfeldern, die mit vorgeblendetem Dreipassmaßwerk akzentuiert sind. Im zweiten Obergeschoss Fensterabschlüsse mit flachen Segmentbögen. Im obersten Geschoss natursteingerahmte Fenster.
Den oberen Abschluss bildet ein vorkragender Bogenfries mit darüberliegendem Konsolgesims. Das Dach ist straßenseitig steil aufragend, nach hinten flach abfallend und wird im steilen Teil von einem Treppengiebel seitlich begrenzt. Zwei aufwändig mit geknickten Dreieckgiebeln, Dreipassverzierungen und bekrönenden Spitztürmchen geschmückte Dachhäuschen sowie ein auf dem First aufgesetztes schmiedeeisernes Gitter bereichern die Dachlandschaft.
Den Hauptakzent bildet jedoch der steile, trapezförmige, von einem Schopfwalmdach abgeschlossene Mittelgiebel. Das Giebelfeld wird durch ein halbkreisförmig abgeschlossenes, feingliedriges Maßwerkfeld gegliedert. In der Mitte dominiert ein auf einer Steinkonsole ruhender, weit vorspringender Baldachin mit eingestellter, überlebensgroßer Herz-Jesu-Figur aus Stein von Max Oberhuber, 1897.
Durch die Wahl der verschiedenen Materialien, rote und gelbe Klinkerziegel für die Fassadenflächen, Stein für die konstruktiven Elemente wie Fensterrahmungen und Profile ist eine besondere Rhythmisierung der Schauseite gegeben.
Geschichte
Erbaut 1898 von Architekt Raimund Jeblinger für den Fabrikanten Johann Jax.
Die neogotische Fassadengestaltung hat in dieser Form für Linz einen Einmaligkeitscharakter. Der Bau ist das bedeutendste profane Gebäude des Freiburger Dombaumeisters Raimund Jeblinger in Linz.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.