Friedensreich Hundertwasser
Maler, Architekturdoktor und ökologischer Aktivist, geboren 15.12.1928 Wien, gestorben 19.02.2000 auf See.
Friedensreich Hundertwasser wurde am 15. Dezember 1928 in Wien als Friedrich Stowasser geboren. 1949 änderte er seinen Namen: Er übersetzte die Silbe „Sto“, die in einigen slawischen Sprachen „hundert“ bedeutet, und nannte sich fortan „Hundertwasser“. 1961, während eines Aufenthaltes in Japan, änderte er auch seinen Vornamen, um ihn leichter ins Japanische übersetzen zu können, in „Friedensreich“.
1949 begann Hundertwasser zu reisen. Seine Aufenthalte in Italien, Frankreich und Nordafrika beeinflussten seine künstlerische Entwicklung; er fand zu einem völlig eigenständigen Schaffen. 1953 verwendete er zum ersten Mal die Spirale, die zum bestimmenden Element seines malerischen Werkes wurde. Hundertwasser bezeichnete seine Malerei als „vegetativ“, seine bildnerischen Werke entstanden langsam, organisch wachsend.
Hundertwasser beherrschte und erneuerte viele graphische Techniken: Lithographie, Siebdruck, Radierung, Farbholzschnitt und andere mehr. Er war der erste europäische Maler, dessen Werke von japanischen Meistern geschnitten und gedruckt wurden. Vor allem gelang es ihm, Graphik-Editionen herzustellen, bei der die Blätter der Auflage Unikate sind, so verschieden wie die Blätter eines Baumes.
Seit den frühen fünfziger Jahren setzte sich Hundertwasser mit der Architektur auseinander und verfolgte fortan konsequent sein Anliegen für eine natur- und menschengerechtere Architektur. Er begann sein Engagement mit Manifesten, Essays und Demonstrationen wie dem "Verschimmelungsmanifest gegen den Rationalismus in der Architektur" (1958), den "Nacktreden für das Anrecht auf die dritte Haut" in München 1967 und in Wien 1968 sowie der Rede "Los von Loos – Gesetz für individuelle Bauveränderungen oder Architektur-Boykott-Manifest" (1968).
In den siebziger Jahren ließ er erste Architektur-Modelle anfertigen, beispielsweise die Modelle für die Eurovisions-Sendung "Wünsch Dir was", mit denen er seine Ideen der Dachbewaldung, der Baummieter und des Fensterrechts veranschaulichte. In diesen Modellen entwickelte er neue architektonische Formen, wie z. B. das "Augenschlitzhaus", das "Terrassenhaus" und das "Hoch-Wiesen-Haus", später kamen die Modelle "Grubenhaus", "Spiral-Haus", die "Begrünte Tankstelle" sowie die "Unsichtbare und unhörbare Autobahn" hinzu.
Seit den frühen achtziger Jahren erhielt Hundertwasser die Gelegenheit, sowohl als Architekturdoktor nicht-reglementierte Unregelmäßigkeiten und Schönheitshindernisse zu schaffen, als auch beispielhafte Architekturprojekte zu realisieren.
Eng verbunden mit seiner Philosophie einer Architektur in Harmonie mit der Natur ist Hundertwassers ökologisches Engagement. Er war ein Vorläufer der Grünbewegung. Er setzte sich für die Erhaltung unseres natürlichen Lebensraumes ein und forderte ein Leben in Einklang mit den Gesetzen der Natur. Er verfasste zahlreiche Manifeste, hielt Vorträge und gestaltete Plakate zugunsten des Naturschutzes, u. a. gegen die Kernenergie, zur Rettung der Meere und der Wale und zum Schutz des Regenwaldes.
Hundertwasser schuf viele Objekte angewandter Kunst wie Briefmarken, Münzen, Buchgestaltungen oder Porzellanobjekte, die seinem Streben nach dem Schönen, nach Vielfalt in allen Lebensbereichen Ausdruck verleihen sollten, gemäß seiner Überzeugung „Beauty is a Panacea – Schönheit ist ein Allheilmittel“.
Hundertwasser starb am 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2 im Pazifischen Ozean an einem Herzversagen. Er wurde auf seinem Land in Neuseeland, im Garten der glücklichen Toten, in Harmonie mit der Natur unter einem Tulpenbaum begraben. (Mit freundlicher Genehmigung der Hundertwasser Gemeinnützigen Privatstiftung in Wien.)
Denkmäler/Bauwerke von Friedensreich Hundertwasser
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Brunnen "Hand" Spittelwiese "Hundertwasserbrunnen"
Standort: Spittelwiese
Stadtteil: Innere Stadt
Zum 100 Jahr Jubiläum der Linzer Wasserversorgung (heute Linz AG) wurde 1993 der Künstler Friedensreich Hundertwasser damit beauftragt, einen Brunnen zu gestalten, der international weder als " ...
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