Brucknerhaus
ÖFFENTLICHE GEBÄUDE
Der auf der Grundform des Kreissegmentes beruhende, einfache, klare Baukörper besticht sowohl durch seine städtebauliche Anordnung wie durch seine architektonische Gestaltungsform. Dem segmentförmigen Bau entspricht über dem eingezogenen Sockelgeschoss die fächerförmige Aufgliederung der Räume des Hauptgeschosses mit dem großen und mittleren Saal sowie dem Restaurant. Eine große Wandelhalle im äußeren Bogen zur Donau fasst die Räumlichkeiten zusammen.
Den Hauptakzent des Baues bildet die in Glas aufgelöste, halbkreisförmige Donaufassade, die über Treppen und Terrassen direkt mit der Landschaft verbunden ist. Im Gegensatz zur Donaufront bleibt die der verkehrsreichen Unteren Donaulände zugekehrte Seite weitgehend geschlossen. Der gesamte Baukörper ist einheitlich mit bronzefarbenem Aluminium verkleidet.
Städtebaulich besticht das Bauwerk bei aller Zurückhaltung in der Höhenentwicklung durch seine dynamische Form und seine ausgewogenen Proportionen.
Laut Friedrich Achleitner (Architekturhistoriker) ist das Brucknerhaus "wohl einer der letzten Vertreter jenes skandinavischen Klassizismus, der in den dreißiger Jahren eine Synthese mit dem Funktionalismus einging und sich durch eine einfache räumliche Disposition, Bescheidenheit in den formalen Mitteln und besondere Gediegenheit in Detail und Material auszeichnet".
Für Linz stellt dieser Bau - wenn auch etwas verspätet - den Kontakt zur internationalen Architektur her.
Geschichte
1961 fasste der Linzer Gemeinderat den Beschluss, einen allgemeinen öffentlichen Ideenwettbewerb für das Projekt einer Brucknerhalle auszuschreiben. 1962 wurde das Projekt von Kaija und Heikki Sirén, Helsinki, preisgekrönt und zur Ausführung bestimmt. 1964 lag das baureife Projekt vor. Die Grundsteinlegung erfolgte am 16. Mai 1969. Bauherr und Auftraggeber war die Landeshauptstadt Linz. Die Leitung des Planungsbüros in Linz lag in den Händen von DI Horst Hedler. Die Eröffnung des Brucknerhauses erfolgte am 23. März 1974.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band L "Die Landstraße - Obere und Untere Vorstadt" herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung