Schlosswirtshaus / Forschungsinstitut

ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

Standort: Römerstraße 14
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1775

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Schlosswirtshaus / Forschungsinstitut

Zweigeschossiger, sechsachsiger Bau mit Schopfwalmdach. Gebändertes Erdgeschoss, seitlich liegendes Portal mit rundbogigem Hausteingewände. Obergeschoss durch Putzbänder rasterartig gegliedert.

Geschichte

1775 wurde im Linzer Schlossgraben eine neue Schießstätte errichtet, die jene auf der Reitschulwiese im Bereich der Promenade beim heutigen Landestheater ablöste, weil sie dem Bau des Redoutensaales Platz machen sollte. Im Nordteil des heutigen Hauses Römerstraße 14 befanden sich die Schießstände. 1789 erwarb der Schlosswirt Simon Wittinghofer die von der bürgerlichen Schützengesellschaft aufgeführten Baulichkeiten und errichtete 1794 dazu das Schlosswirtshaus (Teile des heutigen Hauses). Das Wirtshaus Wittinghofer erfreute sich großer Beliebtheit. Als Besitzer des Schlosswirtshauses scheinen der Reihe nach auf: ab 1811 der Sohn des Vorbesitzers Franz Wittinghofer, seit 1812 auch dessen Gattin Franziska, die nach seinem Tod bis 1822 das Gasthaus führte. Ihr zweiter Mann Michael Kloiber verkaufte 1837 das Gasthaus an Johann und Josepha Fischill, die es 1842 an das Ehepaar Mathias und Viktoria Sontag weitergaben. 1849 wurde der Wirtshausbetrieb eingestellt, da das k.k. Kriegsministerium die gesamte Liegenschaft zurückerwarb.

Zu den berühmten Gästen des Wirtshauses zählte auch Franz Schubert, der es in einem Brief lobend erwähnte.

In der Folge wurde es als Teil der Schlosskaserne und Wohnhaus verwendet. Mit der Absiedlung des letzten Mieters konnte die Adaptierung zum Institutsgebäude beginnen. Es dient nunmehr als Heimstatt der stadtgeschichtlichen Forschung in Österreich, beherbergt zusätzlich den Österreichischen Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung und das Linzer Planungsinstitut Altstadt. Am 13. Juni 1983 wurde es dem Boltzmann-Institut offiziell übergeben.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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