Hedwig Bleibtreu, Schauspielerin
GEDENKTAFELN
Standort: Altstadt 22
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 0
Erinnerungstafel am Geburtshaus, dem damaligen Gasthof "Schwarzer Bock", Altstadt 22, für die Theater- und Filmschauspielerin Hedwig Bleibtreu (* 23. Dezember 1868 in Linz † 24. Januar 1958 in Wien-Pötzleinsdorf).
Die Tochter des Schauspielers und Regisseurs Sigmund Bleibtreu und dessen Frau Amalie trat schon im Alter von vier Jahren in "Der Verschwender" am Theater an der Wien auf. Am Wiener Konservatorium erhielt Hedwig Bleibtreu ihre künstlerische Ausbildung. 1886 gab sie ihr Debüt am Stadttheater Augsburg. Weitere Engagements führten sie nach Brünn, Berlin (Berliner Theater), an das Sommertheater Schwedt (1889) sowie an die Hoftheater von Kassel und München. 1891 trat sie erstmals in Wien am Carltheater auf und gehörte von 1893 bis zu ihrem Tod zum Ensemble des Burgtheaters. Sie galt am Wiener Burgtheater als große Tragödin in der Tradition der legendären Charlotte Wolter. Auch als Rezitatorin machte sie sich einen Namen und besprach als solche mehrere literarische Sprechplatten.
Beim Film hatte sie zunächst vereinzelte Auftritte im Stummfilm, nach Aufkommen des Tonfilms nahm ihre Präsenz zu. Ihre bekanntesten Filmauftritte hatte sie in "13 Stühle" mit Heinz Rühmann und in "Der dritte Mann" mit Orson Welles nach dem Drehbuch von Graham Greene. Einer der kommerziell erfolgreichsten Filme, in dem sie in einer Nebenrolle erschien, war der NS-Propagandafilm "Wunschkonzert" (1940).
Hedwig Bleibtreu war in erster Ehe mit dem Schauspieler Alexander Roempler, in zweiter mit dem Burgtheaterdirektor Max Paulsen verheiratet. Sie ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Friedhof Pötzleinsdorf (Gruppe F, Nummer 88/89) in Wien begraben.