Wohn- und Geschäftshaus
WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE
Standort: Landstraße 14
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1698
Die viergeschossige Schauseite mit fünf Achsen ist in den beiden unteren Geschossen durch Geschäftseinbauten völlig entwertet. Die Fassade der beiden Obergeschosse ist von seitlichen Mauerstreifen und einem profilierten Kranzgesims eingefasst. Die Mittelachse ist betont, die beiden Seitenachsen etwas abgerückt. Diese Betonung setzt sich auch in der Attikamauer fort, in die eine korbbogige Mittelnische mit einer den Fenstergiebeln angeglichene Bekrönung eingefügt ist. Darin befindet sich eine steinerne Plastik der Maria Immaculata aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Die Figur entsprich stilistisch weitgehend der am Haus Landstraße 1 angebrachten.
Geschichte
Das Haus wurde 1612 erstmals erwähnt, 1698 von Heinrich Adam Frideli gekauft und vermutlich neu erbaut. Im Jahre 1761 ist Bartolomeo Altomonte als Bewohner bezeugt.
Geboren am 24.2.1702 in Warschau, gestorben am 11.11.1783 in St.Florian bei Linz. Sohn von Martino Altomonte (Hohenberg) (1657-1745), Bruder des Theateringenieurs Andrea Altomonte. B. Altomonte war der wichtigste Barockmaler von Linz. Er führte anfangs Entwürfe des Vaters in Fresko aus (Prälatenzimmer St.Florian 1728/32), löste sich später von dessen Vorbild, malte Fresken und Altarbilder in lockerer Komposition der Figuren und lichter Farbe, ohne das spätbarocke Kompositionsschema grundsätzlich aufzugeben. Nach 1768 reduzierte er seinen Stil unter der aufkommenden klassizistischen Strömung auf den schweren geschlossenen Figurenstil seiner frühen Jahre. Hauptwerke in OÖ.: Fresken in Neuwartenburg 1737, Stiftskirche Spital am Pyhrn 1737/39, Ausgestaltung der Stiftskirche Wilhering (1739/41), Gesamtentwurf Andrea A.) und Engelszell (1759/62). Porträtierte Abt Franz Peringer, Stift Schlägl (1749), Hochaltarbild Offenhausen 1753/54. Malte die Deckenfresken im Bibliothekssaal des. Jesuitenkollegiums in Linz. Die Matrikel der Wiener Akademie berichtet, daß Bartolomeo Altomonte am 22.12.1768 "ein Stück Gemälde, vorstellend wie Aurora mit zugehörigen Geniis begleitet Morpheum, den Sohn des Schlafes, aufwecket" als Aufnahmsstück übergab und am 2.1.1770 mit Übergabe des Dekrets seine Aufnahme in die Akademie erfolgte. Das Bild wurde aus Linz, wo Bartolomeo Altomonte an der Landstraße Wohnung und Atelier hatte, nach Wien eingeschickt. Schon im Inventar der Akademie war es 1876 nicht mehr vorhanden.1982 wurde es in einer Privatsammlung entdeckt und 1984 Stadtmuseum Linz erworben.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band L "Die Landstraße - Obere und Untere Vorstadt" herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung