Kapuzinerkirche
SAKRALBAUTEN UND KIRCHLICHE INSTITUTIONEN
Typische barocke Kapuzinerkirche mit klassizistischem Fassadenturm. Die heutige Pfarrkirche St. Matthias ist ein schmuckloser, rechteckiger Bau mit Satteldach, eingezogenem geschlossenem Chor, gleichfalls mit Satteldach. In der Mitte des Langhauses sind beiderseits quadratische Kapellen mit Walmdächern angefügt. Vor die Schauseite steht ein quadratischer Turm, der an der Nordseite das ursprüngliche Hauptportal des Kirchenbaues von 1660, das von der Schauseite übertragen wurde, enthält. Der mehrfach geschweifte Kupferhelm in Barockform wurde Ende des 19. Jahrhunderts aufgesetzt, vorher bestand ein einfacher Pyramidenhelm. An das Langhaus schließt östlich eine kleine Kapelle des hl. Antonius von Padua an.
Geschichte
1606 bewilligte der Bischof von Passau die Gründung eines Klosters im Weingarten zu Linz. Im selben Jahr übernahmen die Kapuziner den Grund und am 21. September legte Abt Alexander a Lacu den Grundstein an Stelle eines Jagdhauses. Den Bau von Kirche und Kloster führte Christoph Martin Spaz aus. Im Herbst 1612 war die Kirche vollendet. Der Weihbischof von Passau, Johannes Prenner, nahm die Weihe der Kirche mit Hochaltar und einer Kapelle an der rechten Langhausseite vor. Nach 1660 wurde die Kirche vergrößert. Durch die Kirchenreform Kaiser Josephs II. wurde die Kapuzinerkirche 1784 zur Pfarrkirche Linz-St. Matthias bestimmt. Der Dachreiter wurde abgetragen und an die Schauseite der Turm gefügt, der die Jahreszahl 1786 trägt. Ursprünglich versahen die Kapuziner des Klosters den Dienst in der Pfarrkirche. Nach der Auflösung des Kapuzinerklosters in Linz (1991) blieb die Pfarre vorerst bestehen, übersiedelte aber 2016 an die Martinskirche (heutige Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg). Die Kirche wurde am 3. Juli 2016 profaniert (aufgelassen) und einer weltlichen Nachnutzung zugeführt.