Deutschordenskirche Heiliges Kreuz, Seminarkirche

SAKRALBAUTEN UND KIRCHLICHE INSTITUTIONEN

KünstlerInnen: Johann Michael PrunnerJohann Lukas von Hildebrandt

Standort: Harrachstraße 7
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1718

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Deutschordenskirche Heiliges Kreuz, Seminarkirche

Kleine barocke Längsovalkuppelkirche mit seitlichen Kapellennischen und Fassadenturm. Nach Osten gerichtet, im Westen anschließend die langgestreckte Front des Priesterseminars.

Die Kirche ist mit einem mehrfach geschweiften und abgetreppten Satteldach gedeckt. Die konkav eingeschwungene Schauseite wird von je vier korinthischen Wandpfeilern eingefasst, die zu zweit übereck gestellt und in der Längsachse geknickt sind. Über dem Giebel sitzt der schmale achteckige Turm auf einer niedrigen Attikamauer auf.

Der gedrungene, mit Kupfer gedeckte Turmhelm ist aus dem Mansarddach entwickelt. Bekrönung bildet ein hoher, geschweifter Sockel, der eine Spiralsäule, einen wulstig getriebenen, vasenförmigen Knauf und ein druchbrochenes Ritterkreuz trägt, Zwei gleiche Kreuze mit Knauf und Spiralsäule befinden sich auf dem Dach.

Schräg über dem Gebälk und Giebel ist ein plastisches schildförmiges Marmorornament angebracht mit dem Ordenskreuz, das vom Wappen der Harrach überdeckt und von einer Krone überragt wird; zwei auf dem Giebel gelagerte weibliche Gestalten halten diese Krone mit vollplastischen Fruchtgirlanden. Mit den beiden stehenden Statuen neben dem Turm stellen sie die Allegorien der vier Haupttugenden des Ritterordens dar: die Wachsamkeit, die Freigiebigkeit oder freiwillige Armut, die Reinheit und den Gehorsam.

Geschichte

Im Mai 1718 wurde die Grundsteinlegung durch Graf Ludwig Salburg vorgenommen. Alle Zeichnungen bis ins kleinste Detail fertigte Johann Lukas von Hildebrandt, der wiederholt persönlich die Arbeit besichtigte. Als Bauleiter stand ihm Baumeister Johann Michael Prunner zur Verfügung. Schon im Oktober 1718 war die Kapelle bis zum Kranzgesims ohne Turmaufsatz im Rohbau fertig. Die vier Statuen über dem Fassadengebiet und neben dem Turm sowie das Wappen wurden von Joseph Kracker in Wien geschaffen.

Die Kapelle wurde 1725 vom Bischof von Passau, Franz Dominik Joseph Fürst Lamberg geweiht. 1765 übernahmen die Kapuziner die geistlichen Funktionen, ab 1805 das Priesterseminar.



Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XXXVI "Die Linzer Kirchen", herausgegeben von der Stadt Linz und dem Institut für Österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes

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