Richard Tauber

GEDENKTAFELN

KünstlerIn: Rudolf Nicolussi

Standort: Herrenstraße 11
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1952

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Richard Tauber

Gut sichtbar in der Erdgeschosszone hebt sich die Inschrifttafel vom dunklen Hintergrund ab. Der Text "Der Tenor Richard Tauber wurde am 16.5.1891 in diesem Hause geboren" stimmt nicht ganz, denn es handelt sich bei dem Gebäude um einen Neubau.

Richard Taubers Erinnerungen an Linz werden nicht die besten gewesen sein. Als lediges Kind einer Theatersoubrette wuchs er bei Pflegeeltern auf und zog mit 12 Jahren 1903 zu seinem leiblichen Vater, einem Schauspieler, nach Wiesbaden.

Das Nordico besitzt einen Teil des Tauber-Nachlasses, darunter u.a. seinen Dirigentenstab, das als Markenzeichen dienende Monokel und die Hausschuhe. Darüber hinaus eine Schellacksammlung mit Probe- und Erstpressungen und viele Stummfilme aus dem Privatbereich, die er zum Teil selbst gedreht hat.

Geschichte

Richard Tauber, eigentlich Richard Denemy (* 16. Mai 1891 in Linz; † 8. Januar 1948 in London) war ein österreichischer Tenor und „König des Belcanto“.



Richard Tauber war der Sohn der Soubrette Elisabeth Denemy (verwitwet nach Karl Seifferth) und des Schauspielers Anton Richard Tauber.

Seine Karriere als Opernsänger begann 1913 im Stadttheater Chemnitz. Im selben Jahr bekam Tauber an der Oper in Dresden ein Engagement als Königlicher Hofopernsänger (bis 1918).

1921 trat er zum ersten Mal in einer Operette von Franz Lehár auf und zwischen 1922 und 1925 machte sich Tauber einen Namen als genialer Interpret von Mozart-Opern. Er wurde regelmäßig für die Salzburger Festspiele engagiert und mit dem „Tauber-Lied“ „Dein ist mein ganzes Herz“ aus der Operette Land des Lächelns von Franz Lehár wurde Tauber zum Weltstar.

Förderlich war der Vertrag bei der sehr bekannten Plattenmarke Odeon. 1930/31 bekam Tauber seine ersten Engagements in London und New York.

1933 wurde Richard Tauber in Berlin vor dem Hotel Kempinski von einem SA-Trupp mit den Worten „Judenlümmel, raus aus Deutschland“ erstmals angegriffen und niedergeschlagen. Er verbrachte die nächsten Jahre viel Zeit in Österreich, vornehmlich in Bad Ischl.

1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich unternahm Tauber eine Welttournee und emigrierte dann nach Großbritannien. 1940 wurde ihm die britische Staatsbürgerschaft verliehen.

Am 27. September 1947 gab Tauber seine Abschiedsvorstellung auf der Bühne. Er sang in London den „Octavio“ in Don Giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart) mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper unter Leitung von Josef Krips.

Ende 1947 wurde Tauber im „Guys Hospital“ in London operiert. Am 8. Januar 1948 starb der Opernsänger Richard Tauber dort im Alter von 56 Jahren an Lungenkrebs. Beerdigt ist Richard Tauber in London, Bromton Cemetery. Ein weiterer Gedenkstein befindet sich auf dem Friedhof in Bad Ischl.

Trotz seiner Berühmtheit und horrenden Einnahmen hinterließ Tauber Steuerschulden in Höhe von rund 750.000 Mark. Während der Trauerfeier in der Royal Albert Hall wurde dafür unter den 7000 Anwesenden gesammelt.



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