Bankhaus, Jesuitenseminar
GESCHÄFTS- UND BÜROGEBÄUDE
Die durch Riesenpilasterordnung und ein streng geometrisches Schema gekennzeichnete frühbarocke Fassade des 1680 - 1682 errichteten Gebäudes ist eine der schönsten dieser Art in Linz und wird wohl zu Recht mit der Künstlerfamilie Carlone in Zusammenhang gebracht.
In der dritten Achse befindet sich das markante Hauptportal. Das Gebälk trägt die eingemeißelte Inschrift : Seminarium S. Ignaty Societatis Jesu.
Geschichte
Bereits im 15. Jahrhundert war das Kloster Mondsee im Besitz eines Linzer Stadthauses. Es handelte sich dabei um den westlichen Teil des Hauses Domgasse 12. Vom Stift Mondsee kauften die Jesuiten das Haus. 1632 verkauften die Stände den östlichen Teil des Hauses den Jesuiten um das Jesuitengymnasium aus dem Landhaus zu entfernen. 1680 wurde mit einem Neubau des Seminargebäudes begonnen, wie es in der heutigen Gestalt besteht. Durch den Regens des Seminars Martin Gottscheer wurde das Collegium Nordicum (Dametzstraße 23) mit neun Seminaristen aus Skandinavien im Ignatius-Seminar begründet.
Nach Auflösung des Jesuitenordens 1773 blieb das Gebäude bestehen und nahm das in Steyr aufgelassene "Seminarium Angeli custodis" auf. Nach dessen 1785 erfolgter Auflösung wurde das Gebäude als Priesterhaus verwendet.
1874 erwarb die Oberösterreichische Volkskreditbank das Haus und ließ es für Wohnzwecke adaptieren. 1953 - 55 erfolgte nach Plänen von Architekt Karl Rebhahn der Umbau zum Bankgebäude.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XLII "Die Altstadt", herausgegeben vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes und der Stadt Linz