Freihaus Nonnberg, ehemaliges Gasthaus "Zur Weißen Gans"
WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE
Standort: Hofberg 4
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1273
Im Kern handelt es sich um ein renaissancezeitliches Haus mit Arkadenhof. Die Schauseite von vier Geschossen und teilweise vorgeblendetem Dachgeschoss und fünf Achsen zeigt im Erdgeschoss Putznutung, in die das Hauptportal und vier korb- beziehungsweise flachbogige Öffnungen eingesetzt sind. Das Hauptportal besteht aus zwei verzierten Pfeilern auf Prellsteinen. Es trägt die Jahreszahl 1578. Unter dem Mittelfenster des zweiten Obergeschosses ist eine Steintafel mit Inschrift angebracht: "Dem Andenken des unvergesslichen Kaisers Josef welcher in den Jahren 1783 und 1786 in diesem Hause wohnte. Die Landeshauptstadt Linz am 13. März 1870".
Geschichte
Ältestes historisch nachweisbares Haus in Linz: am 23. Jänner 1273 bestätigte Papst Gregor X. die Freiheiten und Rechte des Stiftes Nonnberg in Salzburg sowie den Besitz des Linzer Hauses. 1579 verliehen Äbtissin und Konvent das baufällige Haus zu ewigem Erbrecht an Jobst Schmidtauer, der schon ein Jahr vorher mit dem Neubau des Hauses begonnen hatte. 1582 berichtet er, dass er das alte Haus mit schlechtem Mauerwerk und verfaultem Holz abgerissen habe. 1635 bestand im Haus noch das Gefängnis für die Stiftsuntertanen des Nonnberger "Amtes enhalb der Donau." Dies lief den Interessen der Stadt zuwider. Erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Streit durch eine Geldzahlung bereinigt.
Seit 1650 beherbergt das Haus einen Gasthof, wo sich die Zunftlade der Linzer Fasszieherinnung befand. 1771 als "Zur weißen Gans" bekannt, später in "Zum bairischen Hof" umbenannt.
Die Fassade wurde 1957 restauriert, Versuche zur Festigung des Hauses durch Betonieren das Kellers wurden 1959 / 60 unternommen.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XLII "Die Altstadt", herausgegeben vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes und der Stadt Linz