Gedenkstätte für jüdische KZ-Opfer
ANTIFASCHISTISCHE GEDENKSTÄTTEN
Standort: Lastenstraße
Stadtteil: Bulgariplatz
Datierung: 1965
Die Gedenkstätte wird von drei Stelen und einer Steinplatte gebildet, der Bereich ist zudem von einer Buchshecke umfasst. Im vorderen Bereich angebracht ist eine graue Steinplatte, welche an die Opfer eines Todesmarsches im April 1945 erinnert. Erhaben ist ein Dreieck aus hellem Stein, einem für die Unterscheidung der KZ-Häftlingskategorien eingesetzten „Winkel“ nachempfunden, angebracht. Die längsrechteckige Inschriftenplatte ist ebenfalls aus hellem Stein aufgesetzt. Ihre Inschrift lautet: „Hier ruhen / 87 KZ-Häftlinge / Ehret das Andenken / dieser Opfer des / Todesmarsches im April 1945“. Hinter einem begrünten Abschnitt befinden sich drei Stelen aus hellem Stein. Die äußeren, niedrigeren sind mit einem Davidstern als färbig unterlegtem Relief verziert. Darunter findet sich auf der linken Stele die Inschrift „Hier ruhen / KZ-Häftlinge / Ehret das Andenken / dieser Opfer der / Konzentrationslager“, auf der rechten ist „Hier ruhen / 60 KZ-Häftlinge / Ehret das Andenken / dieser Opfer der / Konzentrationslager“ vermerkt. Die mittlere Stele zeigt in der Mitte ein Relief zweier Hände, die ein Kette zerreißen. Darüber und darunter ist auf einer schwarzen Steintafel mit goldenen Buchstaben in Deutsch und Hebräisch zu lesen: „Und Gott sprach zu Kain / Wo ist dein Bruder Abel? / Was hast du getan, sein Blut / schreiet von der Erde / herauf zu mir! / 1. Buch Moses Kap. 4“.
Geschichte
Die Gedenkstätte erhielt ihre heutige Form im Jahr 1965, als 87 jüdische Opfer eines Todesmarsches vom katholischen Friedhof in Enns auf den jüdischen Friedhof in Linz umgebettet wurden. Dabei wurden nach heutigem Wissensstand auch die bestehenden zwei pyramidenförmige Grabsteine und ein aus Granitplatten gefertigtes Denkmal überführt. Das bereits bestehende Denkmal am jüdischen Friedhof war zu dieser Zeit renovierungsbedürftig und ist vermutlich als die mittlere Stele zu identifizieren.