Gedenkstein für politische Internierte der Provinz Trient im Lager Katzenau

GEDENKSTÄTTEN

Standort: Friedhofstraße 1
Stadtteil: Makartviertel
Datierung: 2001

Auf der Karte anzeigen

Gedenkstein für politische Internierte der Provinz Trient im Lager Katzenau

Auf dem grob behauenen Steinquader befindet sich eine messingfarbene Metalltafel mit einer zweisprachigen Inschrift, dem Wappen der Autonomen Provinz Trient sowie den Emblemen des Österreichischen Schwarzen Kreuzes und des Österreichisch-Italienischen Friedenstreffens Linz-Katzenau 2001. Der deutschsprachige Text lautet: „Autonome Provinz / Trient / Der Landtagspräsident / Zum Gedenken / an alle politischen Internierten, / darunter auch viele Bewohner / aus der Provinz Trient, / die während des Ersten Weltkrieges im / Lager Katzenau in Linz / starben und hier begraben wurden.“

Geschichte

Während des Ersten Weltkriegs wurden in der Habsburgermonarchie in verschiedenen Internierungslagern Zivilpersonen aus Staaten, die Kriegsgegner Österreich-Ungarns waren, sowie verdächtige Inländer festgehalten. Eines dieser Lager befand sich in Linz-Katzenau, in welchem vor allem Angehörige des Königreichs Italien und italienischsprachige Bewohner der Habsburgermonarchie nach dem Kriegseintritt des Königreiches Italien auf Seite der Entente im Mai 1915 interniert wurden. Nur zu einem sehr kleinen Prozentsatz kamen die Insassen aus Serbien, Rumänien, England oder Frankreich. In den Jahren 1915 bis 1918 dürften zwischen 16.000 und 17.000 Personen für kürzere oder längere Zeit hier interniert worden sein.

Das Lager befand sich auf einem nahe der Donau gelegenen Gelände, das zuvor als militärischer Übungsplatz genutzt worden war. Ab Sommer 1914 diente als Lager für russische Kriegsgefangene. Zu Beginn wies es eine gänzlich ungenügende Infrastruktur und Verpflegung auf, nach der Einführung einer teilweisen Eigenversorgung im Lager und dem Bau zusätzlicher Baracken konnten zumindest zeitweise Verbesserungen erreicht werden. Eine Eingliederung der Internierten in die Kriegswirtschaft wurde durch die Möglichkeit eines Zuverdienstes zur sonst kargen Versorgung erreicht, wie auch im Lager selbst einzelne kleine Handwerksbetriebe entstanden.

Suche nach Denkmälern