Freihaus Losenstein

WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE

KünstlerInnen: Josef HuberErich Ruprecht

Standort: Altstadt 2
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1494

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Freihaus Losenstein

Am Fuße des Schlossbergs gelegen, beherrscht das Haus die platzähnliche erweiterte Kreuzung Hofberg - Hofgasse - Altstadt.

Ungeachtet der biedermeierlichen Umgestaltung des Hauptgeschosses und der Erhöhung auf fünf Geschosse (1837) hat das mächtige Eckhaus seinen renaissancezeitlichen Charakter bewahrt. Die Fassade weist Züge manieristischer Architektur auf. Eine Seltenheit ist in Linz die polygonale Form des Eckerkers.

Das fünfgeschossige Eckhaus besitzt an der Hauptfassade vier, an der Hofgasse sieben Achsen.

Das Hauptportal aus Granit zeigt einen profilierten Rundbogen mit Schlussstein, der mit einem Reliefwappen der 1561 geadelten Familie Faschang besetzt ist.

Auf den Eckquadern am Fuß des Gebäudes sitzt auf einer Gesimsplatte ein massiger Quader, dessen Kante ein aufrechter geflügelter Löwe mit aufgeschlagenem Buch in den Vorderpranken einnimmt. Die Erkerfensterbänke sind im untersten Geschoss mit Wappen in ovalen Feldern geschmückt. An der Außenkante steht ein nackter Putto, der diese zu halten scheint.

Links das Wappen der Losensteiner, rechts das der Herbersteiner.

Putto und Löwe zeigen stilistische Übereinstimmung mit den Plastiken am Nordportal des Landhauses.

An den Parapetten der beiden äußeren Erkerfenster wurden 1950 gleichartige hochovale Reliefs eingesetzt. (Joseph Huber und Erich Ruprecht).

Geschichte

Das Haus war 1494 im Besitz des Landschreibers Hans Will. 1573 kaufte es der Landeshauptmann Dietmar von Losenstein, der gleichzeitig das Nachbarhaus an der Hofgasse vom Bürger Pankraz Stein erwarb. Losenstein ließ an Stelle der beiden Häuser das bestehende Objekt errichten. Von 1616 bis 1625 Haus Jörger, drauf im Besitz der Starhemberger bis 1666. Bis 1754 Quartierhaus der Stadt Linz. Von 1769 bis 1784 gehörte das Haus dem Baumeister Matthias Krinner, sodann in wechselndem bürgerlichen Besitz. 1837 wurde das Grabendach entfernt und das Gebäude um ein Geschoss auf fünf erhöht.

Nach Bombenschaden und Baugebrechen 1949 - 1952 Wiederaufbau.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band XLII "Die Altstadt", herausgegeben vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes und der Stadt Linz

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