Villa Jost
WOHNHÄUSER
Standort: Matoschstraße 2
Stadtteil: Pöstlingberg
Datierung: 1909
Freistehendes Villengebäude mit Rundturm und repräsentativer zweiarmiger Freitreppe im Gartenbereich, in Stilformen des romantischen Jugendstils. Der Baublock ist über einem Naturseinsockel erhöht und mit einem zentralen Zeltdach überdeckt, seitliche Anbauten bilden Giebel aus, die mit quer stehenden Satteldächern schließen. Der Ostfront ist ein halbrunder Turm vorgelagert mit geschwungenem Kegeldach.
Rundbogenportal mit auf Säulen ruhendem Tragbalken mit Vortreppe, erhaltene Doppelflügeltür mit Oberlichte. Die glatte Aussenhaut des Gebäudes ist an einigen Stellen (Turm) im Bereich der Traufe durch historisierende Rundbogenfriese gegliedert.
Südliche Gartenfront in dreiachsiger kreuzgratgewölbter Loggia über gedrungenen Pfeilern geöffnet, darüber Terrasse mit eisernem Geländer zwischen gemauerten Pfeilern, als Balkon entlang der östlichen Front sowie um den Turm laufend fortgesetzt. Im Giebel rundbogige seichte Nische mit gekuppeltem Fenster, im Bogenfeld Ornament mit Volutendekor und der Datierung "1909". Repräsentative steinerne Freitreppe mit Balustrade in Neobarockformen. Runderker mit Kegeldach an der südwestlichen Hauskante. Die Fenster stammen teilweise aus der Bauzeit, Kastenfenster mit durchgehendem profilierten Gewölbeauflagen.
Dekoratives Gittertor mit geschwungenem Abschluss als Gartentor erhalten.
Geschichte
Erbaut 1909 durch die Oö. Baugesellschaft für den Holzindustriellen und Fabriksdirektor in Bombay Carl Jost.
Der Stil der Villa ist möglicherweise durch das in nächster Nähe 1898 von dem Müncher Architekt Hessemer errichtete Pöstlingberg-Hotel beeinflusst. Um 1960 wurden die Putzgliederungen reduziert.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.