Architektenwohnhaus
WOHNHÄUSER
Bedeutendes Architektenwohnhaus, durch den deutlichen Einfluss des Wiener Jugendstils, insbesondere die Stilauffassung der Wagner-Schule bestimmt. In der Klarheit der Fassadengliederung und im Verzicht auf Ornament und Prunk zeigt dieser erstaunlich moderne Bau die Züge der frühen Sachlichkeit.
Das Erdgeschoss ist bis zu den Fenstern des ersten Obergeschosses mit einer Putzbänderung versehen und somit deutlich von den spritzgeputzten Obergeschossen als Sockel abgehoben. Die Fenster des gesamten Baues sind durchwegs dreigeteilt und zeigen in den Oberlichten eine reiche Versprossung. Über einer breiten Frieszone, welche die Sturzzone der obersten Fenster miteinbezieht, bildet ein weit vorkragendes, an der Unterseite kassettiertes Gesims den oberen Abschluss des Baues. Die Mittelachse ist in mehrfacher Hinsicht hervorgehoben: Im Erdgeschoss mit einer von Jünglingsgestalten geschmückten Portalgruppe; darüber ein leichter Vorsprung mit einer versetzten Anordnung der mit eisernen Blumenkästen geschmückten Stiegenhausfenster. Den Abschluss bildet ein oben durch ein vorgerundetes Blechdach abgeschlossener Attikaaufbau, der mit seinen zwei herabführenden Mauerbändern das Gesims und die sonst kompakt gehaltenen Mauermassen durchstößt. Original erhaltene Eingangstür.
Geschichte
Erbaut 1909 von Architekt Michael Rosenauer, der auch der Bauherr war. Die Bauführung des viergeschossigen Hauses hatte Gustav Steinberger inne.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie Band L "Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, Die Landstraße - obere und untere Vorstadt", herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung.