Oberösterreichische Landesbibliothek
ÖFFENTLICHE GEBÄUDE
Standort: Schillerplatz 2
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1932
Repräsentativer, zwei- bis dreigeschossiger Bau in den Formen der Neuen Sachlichkeit. Die drei Fronten gegen den Schillerplatz und die Rainerstraße glatt gehalten, durch reich versprosste Fenstergruppen gegliedert und von einem schmalen aber scharf akzentuierten Gesims vor dem unsichtbaren Flachdach abgeschlossen. Ostfassade durch einen kräftigen stark überhöhten Vorsprung mit Hauptportal und Stiegenhaus besonders hervorgehoben und mit der schlichteren Nordfassade durch eine plastisch gerundete Ecklösung zu einer breit gelagerten Schauseite gegen den Schillerplatz verbunden. Zarte Horizontalgesimse und schmale Wandvorlagen an prominenten Bauteilen ergänzen die zurückhaltende Strukturierung der Mauerflächen.
Der kompakt gestaltete Baukörper bezieht seinen architektonischen Reiz einerseits aus der harmonischen Ausgewogenheit der ineinander verschobenen Baukuben, andererseits aus dem subtilen Spannungsverhältnis zwischen der betont plastisch und schwer interpretierten Mauermasse und den dominierenden rhythmisch geordneten Fensteröffnungen.
2009 wurde die Landesbibliothek mit einem Neubau an der Rainerstraße erweitert. Alt- und Neubau sind direkt verbunden, die Fügung von Alt und Neu wird durch die einschwingende Ecke an der Rainerstraße, die Übernahme wesentlicher Proportionslinien und das Glasdach der Halle thematisiert.
Geschichte
Die Oberösterreichische Landesbibliothek wurde 1774 als K.K. Akademische Bibliothek gegründet, untergebracht im Linzer Jesuitenkollegium. Von 1778 bis 1783 war sie im Linzer Schloss, dann im Bischofshof, von 1784 bis 1924 im Klosterhof an der Landstraße. Wegen der Baufälligkeit des Hauses wurden die Bibliotheksbestände in die Sparkasse an der Promenade ausgelagert, ab 1932 stand der Bau am Schillerplatz zur Verfügung.
Ab 1999 wurde aus der Bundesstaatlichen Studienbibliothek die Oberösterreichische Landesbibliothek.
Den Bau der Studienbibliothek planten die Architekten Julius Smolik und Robert Buchner (Bundesministerium für Handel und Verkehr, Abteilung Hochbau) von Baumeister Matthäus Schlager und der Baugesellschaft Prikl & Eysert ausgeführt.
Den Neubau plante das Architekturbüro Bez & Kock (Stuttgart). Der neue Baukörper funktioniert als "Passstück" zum historischen Bestand und nicht als zusätzliches neues Gebäude.