Prof. Peter Kammerstätter, Laienhistoriker
GRABSTÄTTEN BEDEUTENDER PERSÖNLICHKEITEN
Standort: Urnenhain Urfahr
Stadtteil: Hartmayrsiedlung
Datierung: 1994
Schlichtes Nischengrab am Urnenhain Urfahr, Abt. K1-389.
Geschichte
Peter Kammerstätter wurde 1911 als Sohn eines Eisenbahners in Triest geboren, wuchs in den Traditionen der Arbeiterbewegung auf und war in der alten Sozialdemokratischen Partei, dann in der KPÖ tätig. Er hat an den Februarkämpfen 1934 in Linz teilgenommen und wurde 1939 verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Er kam noch einmal frei und wurde unter strenge Polizeiaufsicht gestellt. 1945 nahm er aktiv am Aufbau der Gewerkschaften, der Arbeiterkammer und anderer Einrichtungen des öffentlichen Lebens teil. In der KPÖ und als Mitglied des Zentralkomitees wirkte er bis 1964.
Die Verdienste Kammerstätters liegen in seiner Forschung und Dokumentation über die Ereignisse des Februar 1934 und der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und Widerstand in Oberösterreich.
Peter Kammerstätter war aber auch Lehrer und Volksbildner. Er hielt Vorträge in Schulen, bei Jugendgruppen, an der Volkshochschule, an den Universitäten in Linz und Salzburg, bei Gewerkschaftsgruppen und bei der Internationalen Tagung der Arbeiterbewegung in Linz. Auch ins Ausland wurde er als Referent eingeladen. Er starb am 3.10. 1993 in Linz.
1989 wurde er mit der Wissenschaftsmedaille der Stadt Linz ausgezeichnet, er erhielt auch das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs. Sein Nachlass wird im Archiv der Stadt Linz verwaltet. An seinem Wohnhaus Finkstraße 3 befindet sich eine Gedenktafel.