Anton Pachinger, Kunsthistoriker
GRABSTÄTTEN BEDEUTENDER PERSÖNLICHKEITEN
Standort: Friedhofstraße 1
Stadtteil: Bulgariplatz
Datierung: 1950
Drei hochrechteckige, oben abgerundete Wandnischen mit dreieckigen Mottofeldern darüber. In der Mitte: "Das Bild ruht im Herzen." und "Grabstätte der Familien Insinger Pachinger und Mayr". In den linken Nischen: "Hier modert der Staub." und "Therese Pachinger geb(orene) Mayr 31.3.1834 - 15.9.1904. A(nton) Maximilian) Pachinger Hofrat 22.11. 1864 - 30.11.1938. Maria Bajerlacher 23.6.1872 - 1.3.1944"
Rechts: "Der Geist schwebt im Licht" und "Maria Pachinger Kaufmannstochter 2.8.1856 - 24.10.1861. Josef Pachinger 19.8.1862 - 24.10.1862. Resi Pachinger 30.12.1866 - 19.2.1876. Anton Pachinger Privat 10.7.1829 - 3.6.1900"
Geschichte
Anton Pachinger wurde als Sohn eines wohlhabenden Eisen- und Waffenhändlers 1864 in Linz geboren. Nach zahlreichen Schulwechseln maturierte er 1866 in Linz und studierte anschließend in Wien, zuerst Jus, dann Medizin und letztendlich Kunstgeschichte und Archäologie, ohne eines der Studien zu beenden.Um die Jahrhundertwende erwachte sein wissenschaftliches Interesse an Archäologie und Numismatik, später an Sittengeschichte. 1915 ließ er sich in München nieder. Als Wissenschafter hat Pachinger zahlreiche kunstgeschichtliche und volkskundliche Publikationen verfasst und war in Kunstkreisen als kompetenter Sachverständiger anerkannt. Durch die Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg war er Mitte der 20er Jahre faktisch mittellos geworden. Daher bot er der Stadt Linz seine zwei Häuser gegen Leibrente und lebenslanges Wohnrecht im Haus Bethlehemstraße 21 sowie seine Sammlungen an. Er starb 1938 in Linz.
Seine Sammlungen, die nach seinem Tod definitiv in den Besitz der Stadt übergingen, bildeten den Grundstock für die Errichtung des Linzer Stadtmuseums. Die Privatbücherei wurde von der Bibliothek des städtischen Archivs übernommen.
Die vertragliche Verpflichtung der Gemeinde zur dauernden Instandhaltung der Grabstätte von Anton Pachinger und seiner Wirtschafterin Maria Bajerlacher auf Grund des Leibrentenvertrages von 1928 wurde in einer Gemeinderatssitzung 1950 beschlossen.