Benedikt Pillwein, Topograph und Schriftsteller
GRABSTÄTTEN BEDEUTENDER PERSÖNLICHKEITEN
Standort: Friedhofstraße 1
Stadtteil: Bulgariplatz
Datierung: 1847
Granitgefasstes Grab mit neugotischer Schriftnische, die auf einem rechteckigen abgestuften Sockel ruht, dessen Inschrift nicht mehr lesbar ist. Das ursprünglich bekrönende Kreuz ist nicht mehr vorhanden. In die spitzbogige Nische ist eine ebenso geformte Tafel eingefügt mit der Inschrift: "Hier ruhet in Gott Herr Benedikt Pillwein, k.k. Beamter, Topograph u(nd) Schriftsteller, geb(oren) am 26. November 1770 zu Obersulz, gest(orben) am 27. Jänner 1847. Saat, von Gott gesät, dem Tage der Garben zu reifen".
Geschichte
Der Topograph und Schriftsteller Benedikt Pillwein wurde 1779 in Obersulz in Niederösterreich als Sohn eines armen Weinbauern geboren. Durch den Pfarrer von Obersulz, einen Benediktiner von Michaelbeuern kam Pillwein in die Klosterschule dieses Stiftes in Salzburg, besuchte hier die Lateinschule und dann die Hochschule und das pädagogische Seminar. 1804 kam er als Tagschreiber zur Staatsbuchhaltung und betrieb während dieser Zeit juristische Studien an der Salzburger Universität. Nach 19 Jahren im Dienst des Landes Salzburg kam er 1922 nach Linz und wurde der obderennsischen Staatsbuchhaltung zugeteilt. Pillwein schrieb für zahlreiche Zeitungen, verfasste religiöse Bücher und stellte Gesetzessammlungen für Salzburg sowie Sagensammlungen zusammen.
In erster Linie aber war er einer der Begründer einer systematisch angelegten Landeskunde von Oberösterreich. Zwischen 1827 und 1839 erschien in fünf Bänden die "Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogtums Österreich ob der Enns und des Herzogtums Salzburg" sowie 1824 die erste größere topographische, statistische und historische Publikation über Linz. Das dritte Linz-Buch von Pillwein "Linz, einst und jetzt" erschien 1846. Benedikt Pillwein starb 1847 in Linz.
An seinem Sterbehaus Harrachstraße 9 wurde 1894 eine Gedenktafel angebracht, 1897 eine Straße nach ihm benannt.