Bergschlössl
GESCHÄFTS- UND BÜROGEBÄUDE
Freistehendes Landhaus, inmitten eines ausgedehnten Gartens auf ansteigendem Hanggrundstück, die Hauptfront ist gegen die Stadt gerichtet. Breit gelagerter zweigeschossiger Baukörper mit 4 : 7 Achsen, der durch einen mehreckigen dreiseitigen Mittelvorsprung vor der Gartenfassade akzentuiert wird. Mansarddach mit Gaupen, das Vorgelege des Vorbaues mit angeschobenen Dachflächen. Gliederung der Fassaden durch aufstehende vertikale Putzrahmen über beide Geschosse, wobei Flanken und Vorsprungsseiten an der Hauptfront gelenkig zusammengeschlossen erscheinen. Rustiziertes Erdgeschoss über hohem Sockelband mit aufsitzenden Fenstern in einfachen Rahmen. Glattes Obergeschoss mit ausgeschnittenen Parapetfelder und den höheren Fenstern des Hauptgeschosses gleichfalls in einfachen Steinrahmen. In der Mittelachse des Vorsprungs ein breites, plastisch reich profiliertes Steinportal mit Segmentbogen und Giebelaufsatz, in das obere Stockwerk hineinragend. Die übrigen Fassaden sind in das Gliederungssystem einheitlich eingebunden.
Im dazugehörigen Garten ist noch die repräsentative dreiteilige Toranlage samt Pförtnerhaus erhalten: Großer mittiger Torbau mit gebustem Bogen und geschwungenem Giebelaufsatz über Voluten, flankiert von den kleineren Gehtüren mit ähnlich konturierten Aufbauten. Statue der Ceres und Vasen am Mittelgiebel, die seitlichen Giebelaufbauten mit Putto und einer Vase im Rundfenster. Im Garten biedermeierliche Skulpturen (Flora und Pan), barocker Brunnen.
Geschichte
Das Areal des späteren Bergschlössls gehörte ursprünglich zum Komplex des Stockhofes. 1708 gelangte er in den Besitz der Stadt Linz. 1717 verkaufte diese das Areal an Johann Jakob Mäderer von Ehrenreichskron und dessen Frau Maria Elisabeth.Dieser ließ 1718 von Johann Michael Prunner das Bergschlössl errichten. Mäderer schenkte Haus und Grund den Oberösterreichischen Ständen; erster Nutznießer dieser Schenkung war Johann Wilhelm Graf von Thürheim anno 1739. 1773 verpachteten die Stände das Bergschlössl an P. Siegmund von Hoenwarth, den Regens des Collegium Nordicum in Linz, das 1777 schließlich mit Bewilligung von Kaiser Joseph II. das Gebäude mit dem Garten kaufte. Nach der Auflösung des Nordico 1787 wurde das Bergschlössl gemäß kaiserlicher Anordnung versteigert und gelangte an wechselnde private Besitzer. Das Schlösschen behielt sein Aussehen, der Park hingegen unterlag immer wieder anderen Nutzungen und Gestaltungen. 1902 kaufte beides der Industrielle Robert Weingärtner, der das Schlössl als Wohnsitz für seine Familie modernisieren ließ und den Park umgestaltete. 1986 kaufte die Stadt Linz das heruntergekommene Bergschlössl. 1992 bis 1998 wurde das Bergschlössl von Architekt DI Peter Riepl im Auftrag der Stadt renoviert und im März 1999 als Sitz der Linzer Management Akademie LIMAK, numehr "Austrian Business School LIMAK" eröffnet, von der Design Center Betriebsgesellschaft verwaltet und für Veranstaltungen genützt.