Landwirtschaftskammer für Oberösterreich
GESCHÄFTS- UND BÜROGEBÄUDE
Anstelle der Guglvilla des Industriellen Wilhelm Hirsch, später Hatschekvilla, auf gegen die Stadt abfallendem Terrain errichtet. Großer, fünf- bis sechsgeschossiger durch doppelte Brechung in stumpfem Winkel dreiteiliger Baukörper. Ortseitig zum Teich eingeschossiger Vorbau in Art einer Sala terrena vorgelegt. Flachdach, in allen Geschossen durchlaufende Fensterbänder.
In dem Neubau sind einige Versatzstücke aus der abgebrochenen Villa wieder verwendet worden.
Geschichte
Das Bauerngut Guglhof ist ab dem Spätmittelalter historisch fassbar, die älteste Nennung "Gugelin" stammt aus dem Urbar des Hochstiftes Passau von 1321. 1862 erfolgte der Umbau zu einem Landgut für den Regimentskommandanten Oberst Alexis Freiherr Holzhausen. 1900 wurde der Bau abgerissen und eine große Villa für den Industriellen und Großkaufmann Wilhelm Hirsch erbaut. 1907 kauften Ludwig und Rosa Hatschek die Liegenschaft. Ab 1908 erfolgte die Anlage eines Parks durch Josef Schweiger. 1912 wurde das Pförtnerhäuschen nach Entwürfen von Mauriz Balzarak erbaut.
Von 1941 bis 1945 war die Villa Sitz des Gauleiters von Oberdonau, dann besetzten sie amerikanische Streitkräfte. 1971 wurde die Liegenschaft an die Oberösterreichische Landwirtschaftskammer verkauft, 1972 erfolgte der Abbruch der Villa samt Nebengebäuden mit Ausnahme des Pförtnerhäuschens. 1974 wurde das Verwaltungsgebäude der Landwirtschaftskammer nach Plänen von Architekt Reinhold Kroh errichtet.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.