Seniorenzentrum Spallerhof

ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

Standort: Glimpfingerstraße 10-12
Stadtteil: Spallerhof
Datierung: 1895

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Seniorenzentrum Spallerhof

Die ausgedehnte Baugruppe liegt auf einer Anhöhe zwischen der Geländesenke der Muldenstraße und der Ebene im Süden und besteht aus vier Bauten.

Der Erstbau von 1885 mit repräsentativ entwickelter Schaufront gegen Nordosten, auf den damaligen Umfang der Stadt hin ausgerichtet. Der Bau lag ursprünglich in rein ländlicher Umgebung. Das Zusatzgebäude von 1912 ist mit der Hauptseite gegen Süden ausgerichtet, am Abhang inmitten der Parkanlage situiert, der Bau von 1963 an der Hügelkante gegen Nordwesten, auf den Verlauf der Muldenstraße orientiert, aus hohem Mitteltrakt mit seitlich anschließenden, niedrigeren Flügeln bestehend. 1996 kam ein vierstöckiger Neubau dazu.

Der dreigeschossige Erstbau besteht aus einem Haupttrakt und südwestlich anschliessenden drei kürzeren Flügeln, die einen quadratischen Innenhof einschließen. Die Fassaden der Seitenvorbauten an den Nebenfronten übernehmen die Wandpfeiler-Gliederung und Verdachungsformen, Betonung der Mitte durch Dreifenstergruppen im Erd- und ersten Obergeschoss. Der Mittelvorsprung enthält im Obergeschoss die Kapelle, die sich mit einer Dreifenstergruppe nach außen öffnet: arkadenartige Rundbogenfenster über Doppelsäulen, in den Zwickeln Rundbilder, die Parapets sind mit Balustern versehen. Am Mittelvorsprung außerdem teilweise als Balustrade ausgebildete Attika mit rustizierten Pyramidenaufsätzen und einem Kapellentürmchen mit barockisierendem Zwiebelhelm und rundbogigen Schallöffnungen in der Mitte.

Der Zubau von 1912 hat durch die Hanglage bedingt einen drei- bzw. viergeschossigen Baukörper mit Mittel- und Seitenvorbauten auf beiden Seiten mit in manchen Detilas noch dem Historismus verpflichtetem Sezessionismus.

Das ehemalige Waschhaus des Armenversorgungshauses ist ein ebenerdiger, historistischer Bau.

Geschichte

Als Ersatz für das seit 1849 bestehende Altenasyl im Posthof wurde vom Gemeinderat der Beschluss gefasst ein Versorgungshaus für alte Menschen zu errichten. Da die Geldmittel fehlten, entschloss sich 1889 die Allgemeine Sparkasse das Niederspallergut zu erwerben und hier ein Versorgungshaus zu errichten. Hermann Krackowizer gewann den Architektenwettbewerb. Der Erstbau wurde 1895 nach den Plänen Krackowizers von der Oö. Baugesellschaft durch Architekt Ignaz Scheck errichtet. 1912 wurde ein Zusatztrakt durch das Stadtbauamt errichtet.

1963 erfolgte ein Neubau des Altenwohnheimes gegen die Muldenstraße nach Plänen des städtischen Entwurfsamtes (Fritz Fanta und Alfred Harringer). 1984 wurde die Kapelle im Erstbau restauriert.

Derzeit wohnen 516 ältere LinerInnen in den insgesamt vier Häusern des Seniorenzentrums Spallerhof. 1996 wurde der vierstöckige Neubau eröffnet, seit 1999 stehen im renovierten Altbau Pflegeplätze zur Verfügung und 2006 wurde das Haus 4 vollständige saniert. Umgeben ist die Pflegeeinrichtung von einer weitläufigen Parkanlage.

Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.

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