Ehemaliges Gasthaus Pillweinstraße
WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE
Bemerkenswertes Gast- und Zinshaus in reichen späthistoristisch-neubarocken Formen. An städtebaulich markanter Ecke zur Unionstraße, der durch die Abschrägung der Ecke entstandene Vorplatz diente ursprünglich als Gastgarten. Deutlich betonte Eckpartie mit erhöhtem Dachkörper, von gleichförmigen Seitentrakten an der Pillwein- und Unionstraße flankiert, deren jeweils an den Eckteil anschließende Fensterachsen verbreitert sind und die Steigerung gegen die Ecke hin vorbereiten. Gebändertes Erdgeschoss mit kräftigem Abschlussgesims, in den Obergeschossen flache Riesen-Mauerstreifen, im zweiten Obergeschoss teilweise mit Wandvorlagen besetzt. Einen Kontrast dazu bilden die plastisch behandelten Fensterrahmungen.
Im ersten Obergeschoss gerade Verdachungen auf Konsolen mit Girlandendekor, im zweiten Obergeschoss Rundbogen mit Volutenenden über reich verzierten Ornamenten. Steigerung des Dekors in der Eckpartie: die beiden mittleren Fensterachsen sind mit überreich ornamentierten Verdachungen versehen, die darüber liegende Giebelaufmauerung mit gesprengtem, in Voluten endendem Abschlussgesims und floralem Stuckdekor.
Geschichte
Erbaut 1903 von Baumeister Gustav Steinberger auf dem Gelände des Radfahrplatzes, Bauherr des dreigeschossigen Baues war der Stahlradklub Linz. Es ist das aufwändigste Haus des gesamten Viertels und zugleich der zweitälteste Bau des Straßenzuges.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.