Dreifaltigkeitssäule Bulgariplatz
KLEINDENKMALE
Standort: Bulgariplatz
Stadtteil: Bulgariplatz
Datierung: 1705
Die heutige Erscheinungsform ist nicht ursprünglich, lediglich der Sockel über mehrfach gestufter Plinthe mit Wappenrelief in eingetieftem Feld und Inschrift: „ IR-VB/17-05“ (= Ignaz Reichhard von Baldegger) ist original. Darüber reich profiliertes Postament, das eine toskanische Säule mit würfelkapitellartigem Aufsatz trägt, darauf barocke Plastik Gnadensstuhl (= Dreifaltigkeit). Aus alten Fotografien sind folgende Veränderungen ablesbar: Der ursprüngliche Schaft mit reichem Volutenkapitell und der später angefügten Immaculata – (angeblich mit Inschrift „JAS“ Johann Andrä Steyrer) seit der Wiederaufstellung verloren, durch neue Säule ersetzt.Das älteste bekannte Foto (um 1900) zeigt die Säule ohne Gnadenstuhl,
Geschichte
Die Säule wurde 1705 von Ignaz Reichhard von Baldegger, dem Besitzer des Wankmüllerhofes, gestiftet (heute ÖAMTC). Sie stand ursprünglich direkt an der Wiener Straße auf Höhe des nicht mehr bestehenden Hauses 226. Nach den Februarkämpfen wurde die stark verfalllene Säule auf den Landwehrplatz (heute: Bulgariplatz, ehemaliger Polygonplatz) transferiert und dort am 2. Juni 1935 als Heldendenkmal für die Gefallenen des Bundesheeres geweiht. 1938 Entfernung der Säule als politisches Denkmal. Nach 1945 Wiedererrichtung in veränderter Form, 1976 erneute Versetzung aus Verkehrsrücksichten.
Diese Säule wird gerne in legendenhaftem Zusammenhang mit der Mariensäule in der Meggauerstraße gesehen. An beiden Stellen hätten die zum Tod Verurteilten am Weg zur Richtstätte in Kleinmünchen Gelegenheit zu letzten Reuegebeten gehabt. So wird es auch geschehen sein, doch wurden sie kaum für diesen Zweck errichtet. Dafür waren sie gewiss zu teuer.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.