Äquatoriale Sonnenuhr Solar City
KLEINDENKMALE
In der Solar City steht an der Heliosallee neben dem Haus Pegasusweg 13 eine sehr bemerkenswerte Sonnenuhr. Über einem etwa meterhohen dreieckigen Sockel schwebt auf drei Halterungen in Schräglage eine ca. 10 Zentimeter starke Granitscheibe, auf der an der Oberseite die Nordhalbkugel und an der Unterseite die Südhalbkugel abgebildet sind. An den beidseitigen äußeren, etwa handbreiten Kreisbögen sind Markierungen (Ziffern) angebracht. Als durchgehender Zeiger dient ein aus massivem Messing gefertigter Stab, der von einem Netzwerk umgeben ist und senkrecht zur Scheibe steht. Neben der Uhr eine kleinere Pultsäule mit erkärendem Text auf einer Metallplatte.
Die Sonnenuhr wurde auf Initiative der Wohnbaugenossenschaft GWG im Rahmen der Aktion "Kunst am Bau" von Werner Riegler vom Cern bei Genf entworfen. Er bietet auf dem Beschreibungstext unter "werner.riegler@cern.ch" weitere Erklärungen an.
Geschichte
Die Sonnenuhr zeigt bis zur jeweiligen Sonnenwende im Frühjahr und Herbst die Zeit abwechselnd oben oder unten an. Die Neigung der Granitscheibe entspricht genau einem runden Flächenschnitt am Äquator. Die Ausrichtung des Zeigers verläuft parallel zur Erdachse. Seine besondere Konstruktion ermöglicht zusammen mit den Markierungen eine exakte Zeitangabe nach Stunden und Minuten, das Feststellen des jeweiligen Datums (im Sommer unten, im Winter oben) und außerdem gibt die Schattenmitte jeweils an, wo auf dieser Welt gerade Mittag ist. Der Zeiger kann aber noch viel mehr: Er korrigiert den Fehler, der sich aus der Neigung der Erdachse und der ungleichmäßigen Umlaufbahn der Erde um die Sonne ergibt und pro Jahr +/- 16 Minuten beträgt. Diesen Fehler hat bereits Johannes Kepler erkannt und in einem seiner Planetengesetze publiziert.