NS-Bauten Hartmayersiedlung
WOHNSIEDLUNGEN
Standort: Leonfeldner Straße 24a
Stadtteil: Urfahr
Datierung: 1941
Flächenmäßig weit ausgedehnte, infolge wesentlich reduzierten Ausbauumfanges aufgesplitterte und durch mehrere Verkehrserfordernisse zerstückelte Siedlung. Lediglich die Verbauung des Straßendreiecks Leonfeldner Straße / Freistädter Straße / Linke Brückenstraße ist weitgehend ausgeführt, teilweise in geschlossener Verbauung, einerseits charakterisiert durch mächtige Fassadenfronten (Leonfeldner Straße 24a-c, 26 - 38) andererseits durch eine "altstädtisch-motivisch gestaltete Straßen-Platzfolge ohne einsehbare Motivation", so der Architekturhistoriker Friedrich Achleitner.
Die übrige Verbauung der Hartmayersiedlung besteht aus mehr oder weniger isolierten Baublöcken mit (meist an einer repräsentativen Straßeseite) vergleichsweise aufwändig gestalteten Fassaden. Durch die Art der Verbauung entstanden mehrere Höfe und hofartige Anlagen. Die Einzelhäuser Rieglstraße 13 - 23 scheinen sich in die wichtige Blockverbauung der Siedlung geradezu verirrt zu haben.
Geschichte
Erbaut 1941. Bauträger war mit Ausnahme eines von der Deutschen Wehrmacht errichteten Wohnblocks an der Linken Brückenstraße die städtische Wohnungsgesellschaft GWG. Für die Bauführung war das städtische Hochbauamt zuständig.
Die Siedlung beginnt gegenüber der Karlhofsiedlung und sollte das Hintergelände der geplanten Monumentalverbauung am linken Donauufer östlich der Leonfeldner Straße bis zum Urnenhain Heilham auffüllen. Verschiedene Bauten wurden aber nicht ausgeführt.
Der Baublock Ontlstraße / Linke Brückenstraße / Kaltenhauserstraße / Altomontestraße wurde erst nach 1945 in modernen Formen ausgeführt. Insgesamt wurden etwa 1200 Wohnungen errichtet.
Die von mehreren Architekten baublockweise ausgeführte Anlage stellt eine merkwürdige Mischung zwischen repräsentativ-opulenter Fassadengestaltung und pseudodörflich-idyllischer Straßen- und Blockgliederung dar.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.