NS-Bauten Gründbergsiedlung
WOHNSIEDLUNGEN
Standort: Am Anger 2
Stadtteil: Harbachsiedlung
Datierung: 1940
Dem Geländeverlauf angepasste, aus mehreren Häuserzeilen bestehende Siedlung, deren architektonische Einzelformen einen betont ländlich-kleinbürgerlichen Charakter unterstreichen.
Der Hauptzugang von der Leonfeldnerstraße her wird durch einen mehrfach geknickten Häuserriegel Am Anger 2 - 6b mit imposanter Tordurchfahrt abgegrenzt und betont. In der Folge Häuserreihen von meist vier bis fünf Objekten. Den Kern der Siedlung bilden die in Form eines Breitangerdorfes angelegten Häuserzeilen "Am Alten Feldweg" und "Am Anger", die ebenfalls durch eine quer verlaufende Häusergruppe mit tonnengewölbter Tordurchfahrt begrenzt werden. Die von der politischen Repräsentationsarchitektur mitgeprägten in mittelalterlich-barockem Formenkanon gestalteten Durchfahrten setzen "heroische" Akzente im Gegensatz zum ländlich-idyllischen Charakter der einzelnen Häuser.
Diese sind durchwegs zweigeschossig, Fassaden ohne besondere Gliederung, steingerahmte Türen in mehreren formalen Abwandlungen, Fenster ausnahmslos mit einfach profilierten, weiß gefärbelten Faschen. Die Türen sind nach mehreren Grundtypen gestaltet. Ausgeprägte Dachgaupen sind meist asymmetrisch aufgesetzt.
Unmittelbar vor den Hausfassaden sowie zwischen den Häuserzeilen reiche Grünflächen, durch Hauszugänge und schlichte Stiegenaufgänge aufgegliedert. Unregelmäßige Achsengliederungen durch Portale und Gaupen. Walmdächer geländebedingt abgestuft.
Geschichte
Ursprünglich zur Harbachsiedlung gehörend, von Anlage und Ausführung her aber von dieser grundsätzlich unterschieden, so dass die sich einbürgernde Bezeichnung "Gründbergsiedlung" sachlich gerechtfertigt erscheint. Als Bestandteil der "Führersiedlung" gediegen-erlesene handwerkliche Ausführung, echter Siedlungscharakter in historisierend-romantisierenden Formen mit aufwändiger Detailgestaltung.
Quelle: Österreichische Kunsttopographie, Band LV Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Linz, III. Teil. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Inventarisation und Denkmalforschung.