Hörschingergut
BAUERNHÖFE
Standort: Freistädter Straße 8
Stadtteil: Urfahr
Datierung: 1490
Zweigeschossiger Vierkanthof um fast quadratischen Innenhof. Satteldach mit ungebrochener First- und Trauflinie. Glatte Putzfassaden mit geputzten Fensterfaschen. Nord- und ostseitig große korbbogige Einfahrtsportale, Granitgewände, teilweise mit Scheibenfriesen, das nördliche datiert 1802, das östliche mit geschweiftem gerippten Schlussstein. Hölzerne Portalflügel mit expressionistischem Zackendekor, wohl von 1927. Zur Freistädter Straße halbrunder Balkon auf volutenförmiger Granitbasis. (Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts). In der Nordeinfahrt Tonnengewölbe mit Gurten, im Scheitel in Stuckrahmen MKM 1816 (Kirchmeir). In der Ostdurchfahrt Kellerabgang mit bemerkenswertem Beidermeiergitter. Im Hof westseitig fünfjochige Wandpfeilerarkade. In der Nordostecke über dem Einfahrtsportal Erker auf toskanischen Granitsäulen.
Geschichte
Ende des 15. Jahrhunderts als Hochausergut erwähnt, seither als Dotationsgut dem Pfarrkirchenamt Linz bis 1848 untertan. Die Bezeichnung Hörschingergut taucht erstmals Ende des 18. Jahrhunderts auf, vermutlich hergeleitet vom damaligen Hofinhaber mit Namen Hersinger. 1795 - 1925 im Besitz der Familie Kirchmeir, die hier von 1854 - 1875 neben der Landwirtschaft eine Schnapsbrennerei betrieb. Seit 1925 im Eigentum der Stadt Linz. 1927 erfolgte die Adaptierung des Hofes für 38 Kleinwohnungen. Planung Stadtbauamt Linz, ausgeführt durch die Oö. Baugesellschaft. 1985/86 Generalsanierung und Einbau moderner Wohneinheiten durch die GWG unter Einbeziehung der baukünstlerischen Details.
1926 wurde nach dem Hof die Hörschingergutstraße benannt.