Herrenhaus Löwenfeld & Hofmann
WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE
Symmetrische zweigeschossige 13achsige Hauptfront, die additive historistische Gliederung durch dreiachsigen, mansarddachbekrönten Mittelvorsprung mit zentralem Rundbogenportal akzentuiert. Im Erdgeschoss kräftige, über die durch Keilsteinmasken bereicherten Fensterrahmungen verkröpfte Rustika. Obergeschossfenster mit Aedikula-Rahmungen, Balusterparapeten und Dreieckverdachungen, im Vorsprungsbereich durch ionische Halbsäulen bereichert. Die siebenachsige Ostseite mit analoger Gliederung, leicht vortretenden durch Ortsteinbänderungen abgesetzten und durch Gusseisenbalkons im Obergeschoss akzentuierten Eckvorbauten und dreiachsiger gemauerter Veranda mit Gusseisengeländer in barockisierenden Formen. Einfahrt in den ersten Hof: flach gedeckt, Wandgliederung durch flache Wandpfeiler mit groteskem Reliefschmuck in den Bogenfeldern. In der östlichsten Achse des hinteren Quertraktes befindet sich ein Portal, in dessen Steingewände die Jahreszahl 1883 zu finden ist. Die drei Hoftrakte basieren auf der ehemaligen Jaukermühle.
Geschichte
Zu den zahlreichen Mühlenanlagen an den Traunarmen zählte die wenigstens seit dem frühen 18. Jahrhundert bekannte Getreidemühle am Jaukerbach. Der aus Franken stammende Johann Wilhelm Rübsamen erwarb diese 1825. Für seine Kattun-Druckerei ließ er auf den Wiesengründen unmittelbar neben der Mühle ein dreigeschossiges Druckereigebäude errichten. Nach Rübsamens Tod veräußerten die Erben sämtliche Fabriksobjekte und Grundstücke an Adolf Hofmann, der den Betrieb der Kattundruckerei 1854 einstellen ließ und sich dem raschen Aufbau einer Kunstmühle widmete. Die Druckfabrik und die Jaukermühle mussten schließlich weitgehend dem Um- bzw. Neubau zum repräsentativen Wohnsitz der Industriellen Löwenfeld und Hofmann weichen. Der hofseitig unmittelbar an den neuen vierflügeligen Trakt an der Dauphinestraße anschließende, ebenfalls vierflügelige, zweigeschossige Trakt birgt noch die baulichen Überreste der Jaukermühle sowie der Kattundruckerei. Der Bau ist im 1824 erstellten franzisceischen Kataster verzeichnet, wobei der Grundriss in etwa mit dem heutigen übereinstimmt. 1881/82 wurde die Anlage nach Plänen des Baumeisters Ignaz Scheck nach Art eines städtischen Palais zu einem repräsentativen Wohnsitz der Industriellenfamilie Löwenfeld-Hofmann umgestaltet. In den Jahren 2015-2017 erfolgte eine grundlegende Sanierung des bereits sehr baufälligen Gebäudes durch den Eigentümer Linz Textil AG.