Grillmayr-Schlössl

WOHN- UND GESCHÄFTSGEBÄUDE

Standort: Dauphinestraße 5
Stadtteil:
Datierung: 1852

Auf der Karte anzeigen

Grillmayr-Schlössl

Mitte des 19. Jahrhunderts unter Verwendung älterer Substanz errichtete, zweigeschossige, U-förmige um einen Hof gruppierte Anlage. Reizvolle frühhistoristische Gliederung mit kleinteiligem, teils in Terrakotta ausgeführtem Dekor. Additive Gliederung der dreizehnachsigen Hauptfront, durch profilierte, gerade verdachte Fensterrahmungen. Symmetrisch akzentuiert durch zentrales Rundbogenportal mit Mauerstreifenrahmung und Konsolgesims sowie durch zwei einachsige Vorbauten, von denen der rechte ein weiteres Rundbogenportal aufnimmt, während beim linken das entsprechende Rundbogenfeld nur mit einem Fenster geöffnet ist. Dachbodenfenster mit ornamental durchbrochenen Eisentürchen in friesbandartiger Zone unter dem Kranzgesimse integriert. Repräsentative Gartenfront, fünfachsig mit seitlichen Doppelachsen. Das Obergeschoss ist in dreiteiliger Rundbogenarkade geöffnet, davor befindet sich ein Balkon auf vier dorischen Steinsäulen. In der rechten , flach gewölbten Einfahrt ist eine ovale Kelheimer Platte angebracht mit der Bauinschrift "Erbaut von / J. & K. Grillmayr / 1852".

Geschichte

Die Steinbruckmühle an der Abzweigung der alten Dauphinestraße von der k.k. Ärarial-Poststraße (heute Wiener Straße) wurde bereits 1419 erwähnt. Seit 1726 war sie zu Teilen als Tuchwalke für die k.k. Wollzeugfabrik in Linz tätig. Laut Kaufvertrag von 1845 erwarben Johann und Katharina Grillmayr die Steinbruckmühle. Der Erwerb des Mühlenensembles, besonders jedoch der damit verbundenen wasserrechtlichen Bestimmungen, stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der im selben Jahr geplanten Errichtung der Schweizer Spinnerei am Weidingerbach. Um die Jahrhundertmitte ließ Grillmayr schließlich die Mühle schleifen und an ihrer Stelle ein Herrenhaus mit Meierhof (Fertigstellung 1852) als Sommerwohnsitz der Unternehmerfamilien Grillmayr & Hörzinger errichten. Der patriarchalischen, an feudalen Herrschaftsformen orientierten Grundeinstellung des Unternehmens entsprechend, war die Wohnung Grillmayrs so angelegt, dass man von dieser aus sowohl die Kontrolle über die Vorgänge auf dem Fabrikgelände als auch ein wachsames Auge auf die im Nebengebäude wohnenden Arbeiterfamilien werfen konnte.

Suche nach Denkmälern