Ebelsberger Marktmühle

GESCHÄFTS- UND BÜROGEBÄUDE

Standort: Marktmühlgasse 32
Stadtteil: Ebelsberg
Datierung: 19. Jahrhundert

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Ebelsberger Marktmühle

Nähert man sich der Fabriksanlage von der Marktmühlgasse kommend, verdeckt zunächst der hohe Getreidesilo aus der Nachkriegszeit den Blick auf die älteren Bauwerke.

Unmittelbar anschließend an den wuchtigen Betonklotz mit steilem Walmdach und Türmchen, duckt sich der alte, um Jahre 1870 errichtete Getreidesilo. Die Fassade des wesentlich kleineren, alten Speichers, die stirnseitig von einem überdimensionierten Vordach verunstaltet wurde, zeigt Putzornamente. Als Bindeglied zwischen Getreidesilo und Kunstmühle erscheint das über dem Mühlbach errichtete Turbinenhaus eingezwängt zwischen den turmhohen Gebäudegruppen der Lagerung und der Produktion..

Im Zuge des 1886 erfolgten Umbaus der Anlage erneuerte man auch die Radstube, die nach der Jahrhundertwende mit einer Turbine ausgestattet wurde.

Die fünfgeschossige Kunstmühle, errichtet über den Fundamenten und Gebäuderesten der Vorgängerbauten, präsentiert sich von außen so wie nach der Aufstockung 1923. Zubauten in späteren Jahren veränderten das hofseitige Aussehen geringfügig.

Die Fassade in sezessionistischen Formen zeigt eine rustizierte Erdgeschosszone. Putzmauerstreifen und Fensterumrahmungen, die von Geschoss zu Geschoss unterschiedlich gestaltet wurden, gliedern die Schauseite, auf der die Aufschrift "CAJ. Strobl, Kunstmühle" angebracht ist.

An das Objekt der Kunstmühle anschließend erstreckt sich im Straßenverlauf ein zweigeschossiges Gebäude, das für Lagerzwecke genutzt wird und seit seiner Entstehung am Beginn des 19. Jahrhunderts nur unwesentlich verändert wurde.

Geschichte

Zumindest seit 1258 ist die Ebelsberger Marktmühle als Getreidemahlmühle an diesem Standort bekannt.

Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts vollzog sich die allmähliche, über mehrere Jahrzehnt dauernde Ausgestaltung zur fabriksmäßigen Müllereianlage.

Für die Ebelsberger Marktmühle mag das Jahr 1870 als Wendepunkt gelten, als der Marktmüller Franz Seiberl (1810 - 1874) die Fertigstellung eines der auf dem Gebiet der Monarchie ersten Getreidesilos mit selbstentleerenden Getreidezellen melden konnte. Der damals bei Seiberl in Diensten stehende Greißlersohn Cajetan Strobl (1850 - 1923) erwarb mit väterlicher Unterstützung 1875 den Müllereibetrieb von Seiberls Witwe. Strobl veranlasste umfangreiche Neubauten.

Es waren immer wieder Modernisierungen und Umbauten notwendig, die bislang letzte Erweiterung erfolgte 1986 mit der Errichtung eines Durchlauftrockners sowie eines Warmlufterzeugers.

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