Johannes Kepler
GEDENKTAFELN
Standort: Rathausgasse 5
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1900
Am Haus Rathausgasse 5 erinnert eine Inschrifttafel daran, dass der Astronom Johannes Kepler von 1622 bis zur Abreise 1626 mit seiner Familie im Haus des Linzer Bürgers Altenstraßer gewohnt hat. Kepler vollendete hier sein Hauptwerk, die "Rudolphinischen Tafeln".
Geschichte
Johannes Kepler (*1571 Weil der Stadt † 1630 Regensburg) zählt neben Anton Bruckner und Adalbert Stifter zu den herausragenden und international berühmten geistigen Größen der Stadt Linz. Er lehrte 1612 bis 1624 an der Landschaftsschule und veröffentlichte hier seine wichtigsten Planetengesetze. 1627 mußte er wie viele seiner Professorenkollegen aufgrund der Rekatholisierung das Land verlassen, begab sich nach Ulm und dann nach Regensburg. Keplers Forschungen auf dem Gebiet der Mathematik, Astronomie und Optik waren wegweisend. Vor seiner Linzer Zeit hatte er am Prager Kaiserhof mit Tycho Brahe zusammengearbeitet und stand in brieflichen Kontakt mit Galileo Galilei, dessen Theorien er mathematisch bewies. Privat war Kepler weniger glücklich. Er mußte seine Mutter in einem Hexenprozeß verteidigen. Verheiratet war Kepler mit einer Bürgerstochter aus Eferding. Weniger bekannt als seine wissenschaftlichen Werke ist eine bereits 1608 verfaßte Schrift "Somnium", die eine fiktive Reise zum Mond beschreibt. Es ist der erste "Science fiction Roman" weltweit. Bei aller Fortschrittlichkeit in Forschung und Lehre war Keplers tief gläubig und von der Vorstellung geprägt, dass der göttlichen Schöpfung der Welt ein ausgeklügelter Plan zugrunde liegen muss, der in allen Erscheinungen der Natur als absolute Harmonie allen Geschehens funktioniert (Harmonices Mundi libri V = Fünf Bücher zur Harmonik der Welt - gedruckt Linz 1619).