Johann Batsányi, ungarischer Freiheitsdichter
GEDENKTAFELN
Standort: Landstraße 28
Stadtteil: Innere Stadt
Datierung: 1963
Auf der Höhe des Ersten Stockwerkes links vom Eingangsportal eine Inschrifttafel aus Marmor mit dem Text: "Die Mitwelt mag neidisch oder undankbar, / aber die Nachwelt wird gerecht seyn." / "A Jelen lehet irigy és hálatán / de a jövo igazsagos lesz!" und unter einem kleinen Porträtmedaillon:
In diesem Haus lebten 1816 bis 1845 Johann Batsányi / Gelehrter und Dichter / der ungarischen Aufklärung / und seine Gattin, die Dichterin / Gabriele Batsány,geb. von Baumberg. In erinnerung an das Geburtsjahr des Dichters, 1763 errichtet 1963 von der Stadtgemeinde Linz.
Geschichte
Janos Batsányi (* 11. Mai 1763 in Tapolca, Ungarn; † 12. Mai 1845 in Linz) gilt als ungarischer Freiheitsdichter, der bereits 1794 wegen "Teilnahme an einer Verschwörung", als "ungarischen Jakobiner" in der Festung Špilberk inhaftiert war. 1803 wurde er begnadigt und zog nach Wien, wo er für eine Bank arbeitete. Dort heiratete er 1805 die österreichische Dichterin Gabriele von Baumberg.
Als er 1809 die Proklamation Napoleons ins Ungarische übersetzt hatte, musste er als "Bonapartist" nach Paris fliehen, wo er sich mit seiner Gattin bis zum Sturz Napoleons (1815) aufhielt und dann an die österreichischen Behörden ausgeliefert wurde. In Wien neuerlich inhaftiert wurde er schließlich nach Linz verbannt, wo er sich bis zu seinem Tode 1845 aufhielt, aber sehr wenig Spuren hinterlassen hat.
Die ganze Zeit über wurde er von seiner Gattin (* 24. März 1768 in Wien; † 24. Juli 1839) um- und versorgt, die für ihn auf eine große Karriere in Wien verzichtet hat, wo sie wegen ihrer gefühlvollen Liebesgesdichte bereits als neue Sappho gefeiert worden war.